Berlin – Katima Mulilo

Die Zambesi-Region (bis 08.08.2013: Caprivi-Region) im äußersten Nordosten Namibias leidet vor allem unter der hohen HIV-Rate. Für viele Waisen fehlen Unterkünfte; der Schulbesuch ist nur eingeschränkt möglich. Infektionsrisiken sind erheblich. Gesundheitsvorsorge und -erziehung stehen im Fokus der Vereinsarbeit. Um unsere Projektideen zu konkretisieren, waren wir im März und im August 2017 vor Ort, siehe Reisebericht.

Die in Berlin vorbereiteten Unterlagen zur Hygiene-Erziehung sollen nach Möglichkeit um Material für Lehrer ergänzt werden. Bei einer ersten Schulungseinheit für die Lehrer der Missionsschule COZV zeigte sich, dass ein ganzheitliches Vorgehen unter Einbeziehung der Schulleitung und des Lehrkörpers erfolgversprechend ist.


Das bebilderte Blatt erklärt in einfachen Darstellungen, was zu tun ist, wenn z.B. ein Kind von einem möglicherweise tollwütigen Hund gebissen wird. Der Text wurde mit einheimischer Unterstützung in siLozi, der Sprache der dort überwiegend lebenden Lozi übersetzt. Viele der Erwachsenen sprechen kaum Englisch.
Hilfe für Waisen in Mafuta
Unser Besuch in Mafuta machte deutlich, dass vviel privates Engagemant erforderlich ist, um die vielen AIDS-Waisen tagtäglich zu versorgen. Die Schüler werden in der Mittagspause von Brigitta und ihren Helferinnen mit frisch gebackenen Hefeteig-Brötchen aus einem im Freien stehenden traditionellen Backofen versorgt. Wir von Zambesi Health haben kurz entschlossen Hygiene-Artikel, Seife, Kernseife, Zahnbürsten, Zahnpasta für die ca. 100 Kinder besorgt.



Mit der Kündigung Ihrer Stelle als Lehrerin bei CoZV und Niita’s Rückkehr auf die elterliche Farm bei Grootfontein Anfang 2018 konnte dieses kleine Projekt auch deswegen nicht weitergeführt werden, wei durch den Weggang der Direktoren keine tragfähige Basis für eine längerfristige Kooperation mehr gegeben war.
Update 02/2020
Niita und Ihre inzwischen 5 Kinder unterstützen wir seither weiterhin aber aus privaten Mitteln. Bald wird ihr ältester Sohn Jack in Windhoek sein Abitur machen.
Update 02/2021
Am 15. Februar hat Niita ihre neue Stelle als Lehrerin in einer privaten Schule in Katima Mulilo, Zambesi Region, angetreten. Kurzfristig musste sie aus Grootfontein zusammen mit iher, inzwischen schulpflichtigen, zweitältesten Tochter Dagmar aufbrechen, um pünktlich nach Ende des Lockdowns ihre neue Klasse zu übernehmen. Während Ihre beiden Ältesten Jack und Liza im 1.200 km entfernten Windhoek die Schule besuchen, werden die zwei Jüngsten, die Zwillinge Lorna und Carla von der Großmutter in Grootfontein versorgt. Als Anfangsgehalt erhält Niita 5.000 Nam$, das sind umgerechnet 282 Euro. Davon kann man in Namibia kaum leben, geschweige denn eine sechsköpfige Familie ernähren.
Die Pandemie hat auch in Nambia zu einem spürbaren Währungsverfall geführt. Während man vor einem Jahr im Februar 2020 16,12 Nam$ für 1 Euro zahlen musste, sind es jetzt 17,86 Nam$.
Die Schule ist uns von unseren zahlreichen Aufenthalten in Katima bekannt. Sie liegt einige Km außerhalb des Ortskerns, an der Sandstraße zur Namwi Island Campsite.
Unsere regelmäßige Unterstützung ist daher stets hoch willkommen.
Update 2021/2022
Am Ende des Schuljahres im Dezember 2021 kehrte Niita mit ihren drei kleineren Kindern wieder zurück auf die elterliche Farm in der Nähe von Grootfontein. Ihre Anstellung war nicht verlängert worden.
Während der Schulzeit wohnt Niita in der Stadt, weil der morgendliche Schulweg von der Farm aus nicht zu organieseren ist. Jack der älteste studiert inzwischen in Windhoek, während seie Schwester ein Schuljahr wiederholen muss. Beide arbeiten nebenher.
Niita verkauft die Farmprodukte in Grootfontein, bietet aber auch Nachhilfe Kurse für Kinder an.
Beim einem Besuch auf der Farm lernten wir auch Niitas Eltern kennen. Für ihrren Vater, dem ehemaligen Leibarzt des Präsidenten hat Niita als studierte Bildhauerin eine Sandsteinskulptur angefertigt. Mitten in der Pandemie ist Dr I. Indongo im Alter von 83 Jahren am 21.07 2021 in Grootfontein gestorben.