Molkerei in Sambia

Pasteurisierte Milchprodukte sind für uns in Deutschland selbstverständlich. Im Süden Sambias jedoch bedeuten sie eine Revolution. Durch den Bau einer Molkerei ermöglichen wir den Menschen dort den Zugang zu keimfreier und damit gesünderer Milch und Milchprodukten wie Joghurt und Sauermilch.

 

Milchproduktion in Kazungula - von handgefertigten Behältnissen zur modernen Anlage In den letzten Jahren hat sich bei der Milchproduktion der Genossenschaft in Kazungula einiges getan. Ursprünglich wurde Rohmilch direkt aus der Kanne an Kunden verkauft... Zunächst wurden hygienische Behältnisse für die Milchprodukte angeschafft und eine Hygienekonzept erstellt. Dann folgte der Einbau einer modernen Pasteurisierungs- und Abfüllanlage, finanziert durch ein Projekt der Rotary Foundation in Kooperation mit Zambesi Health. Nach anfänglichen Hürden konnte die technische Ausrüstung in Betrieb genommen werden. Heute produziert die Genossenschaft pasteurisierte Frischmilch, Sauermilch und Joghurt - ein großer Fortschritt für den kleinbäuerlichen Betrieb vor Ort und auf dem Weg zu sicheren Lebensmitteln.

Hygienische Milchprodukte

Gemeinsam mit den Melkern und Angestellten der Kooperative führten wir Workshops durch, um das Bewusstsein für die Gefahren des Verzehrs von Rohmilch zu schärfen. Wir erstellten ein Hygienekonzept für die Kooperative und führten anschließend die Pasteurisierung der Milch ein. Diese wurde dann mit Reinkulturen zu Rohmilch oder Joghurt weiterverarbeitet. Der bessere Geschmack der pasteurisierten Produkte überzeugte die Menschen vor Ort. Durch die Workshops und die gemeinsame Erstellung des Hygienekonzepts konnten wir die Milchproduktion hygienischer und sicherer gestalten.Dies war ein erster wichtiger Schritt hin zu mehr Lebensmittelhygiene in der damals sehr einfachen Milchsammelstelle der Kooperative. 

 Im November 2020 dann die erfreuliche Nachricht: Der Antrag auf Förderung für den Kauf einer Pasteurisierungsanlage und Hygieneschulungen wurde von der Rotary Foundation genehmigt. Die beantragten Gelder des Global Grants Projekts „Safe Milk Production“ können nach Aufhebung der Corona-Reisebeschränkungen abgerufen werden.Bereits Anfang 2021 begann die Planung der baulichen Voraussetzungen in der Milchsammelstelle. Ein kleiner Raum soll zum Verkaufsraum mit eigenem Zugang umgebaut werden, außerdem wurde die gesamte Milchsammelstelle so umgestaltet, dass dort Lebensmittel auf hohem Hygienestandard verarbeitet werden können. Am 18.02. fand dazu eine Videokonferenz zwischen Berlin und Kazungula statt. Die Finanzierung der Vorab-Kosten für den Umbau übernimmt Zambesi Health.

Einbau der Geräte

Ende Juni 2021 kam dann die lang ersehnte Freigabe der Fördergelder. Noch im September konnte die Pasteurisierungsanlage in Südafrika bestellt werden. Die Ausschreibung der Umbauarbeiten brachte im Oktober den Zuschlag. Zambesi Health finanzierte  die rund 9.000€ aus eigenen Mitteln.

Nachdem die Pasteurisierungsanlage im Dezember 2021 in Kazungula eingetroffen war, konnte sie in die zuvor renovierten Räume der Milchsammelstelle eingebaut werden. Hierfür reiste der Techniker von Milk Pro International, dem südafrikanischen Hersteller, persönlich an. Vom 26. bis 28. Februar 2022 führte er vor Ort ein dreitägiges intensives Training mit dem Technik-Team von Zambesi Health und ausgewählten Mitgliedern der Kooperative durch.

Gemeinsam positionierten sie die Gerätschaften wie den Pasteurisator, das Kühlbecken und die Abfüllanlage an den dafür vorgesehenen Plätzen. Der Elektriker installierte die erforderlichen Anschlüsse. Während der Schulung wurden alle Arbeitsschritte von der Milchpastorisierung über das Abfüllen bis hin zur Kühlung und Lager dokumentiert.

Erfolgreicher Start

Nach diesem Training konnte die Milchproduktion unter hohen Hygienebedingungen beginnen. Die Genossenschaftsmitglieder waren von der halbautomatischen Technik sehr beeindruckt. Nach erfolgreichen Testläufen und Probepasteurisierungen wurde die Anlage dann offiziell in Betrieb genommen. Ab Mai 2022 konnte die Kooperative dann beginnen, regelmäßig pasteurisierte Milchprodukte in ihrer Region anzubieten . Seitdem produziert und verkauft die Genossenschaft pasteurisierte Milchprodukte in ihrer Region. 

Durch diesen komplexen Technologietransfer unter schwierigen Umständen vor Ort konnte die Lebensmittelsicherheit entscheidend verbessert werden. Die Einkommen der Kooperative stiegen. Zambesi Health und die lokalen Partner bewiesen eindrucksvoll ihre Fähigkeit zur erfolgreichen Abwicklung eines international geförderten Projekts.

Kooperation

Die partnerschaftliche Zusammenarbeit zwischen Zambesi Health und der Bauerngenossenschaft setzt sich auch nach Abschluss des Projekts fort. In regelmäßigen Abständen erfolgen Wartungsbesuche durch Techniker von MilkPro, um die reibungslose Funktion der Molkerei-Anlage zu gewährleisten. Kleinere Reparaturarbeiten werden dabei direkt vor Ort durchgeführt. 

Der eigens geschulte Hygienebeauftragte der Genossenschaft überwacht kontinuierlich die Einhaltung der hohen Produktionstandards. Trotz teils geringerer Milchmengen aufgrund saisonaler Trockenzeiten läuft der Betrieb insgesamt zur vollsten Zufriedenheit.

Durch das erfolgreich umgesetzte Projekt konnte die lokale Genossenschaft befähigt werden, die moderne Milchpasteurisierung nun eigenständig und nachhaltig zu bewerkstelligen. Die verbesserten Hygienestandards und höheren Einkünfte wirken sich positiv auf die gesamte Region aus.

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